Das Stehen

Ein gemeinsamer Standpunkt ist die Basis

Das Fundament eures harmonischen Zusammenspiels ist das gemeinsame Stehen in jeder Lage. Das Stehen ist die Basis für alle weiteren Bewegungsformen. Hier lernst du einen klaren Ablauf, den du deinem Hund vermittelst.

Zwei Räume – Vertrauenszone und Handlungszone

Es gibt zwei Räume oder Radien. Der erste Radius, die Vertrauenszone, ist in deiner Nähe, also um dich herum. Da ist alles schön und in dieser Nähe ist der Hund nicht nur sicher, sondern er muss sich wohl fühlen und braucht sich um nichts zu kümmern. Dieser Raum endet da, wo du deinen Hund weder mit dem Fuß noch mit der Hand erreichen kannst.

Der zweite Raum ist die Handlungszone. Dieser beginnt ab dem Bereich, wo du deinen Hund nicht mehr erreichen kannst und er endet bei ca. 3 Metern um dich herum. Da gehört der Hund nur hinein, wenn du ihn aktiv in die Freizeit schickst, also diesen Raum für ihn frei gibst.

Die Informationen

Um diese Zonen zu erklären benötigst du: Zwei Richtungsinformationen für richtig und für falsch.  Dazu noch das Verständnis der Motivprogramme deines Hundes. Also, was möchte dein Hund vermehren und was möchte dein Hund vermindern? Was findet er angenehm und was unangenehm? Dazu ein gut sitzendes Halsband, ein Geschirr und eine Leine, die gut in der Hand liegt, am besten nur mit einem Karabiner und ohne viele Ösen, von ca. 3 Meter Länge.

Der Ablauf

1. Der Hund steht bei dir und du informierst ihn über ein Lob, dass das genau richtig ist. Dazu ein Streicheln an der Brust sein oder auch ein Stück Käse.

2. Entfernt sich dein Hund von dir, bleibst stehen wie ein Baum. Sofort kommt deine Information Fehler, gefolgt von einer Störung die dein Hund unangenehm findet.

3. Durch die Störung wird der Hund sich zu dir zurück orientieren. Nicht locken! Kommt er zurück-5 Sekunden warten, dann loben durch 3 x Streicheln in Wuchsrichtung des Fells. Kommt er nicht, aber schaut dich an, dann gehst du in die Hocke und wartest bis er alleine zu dir kommt. Ist er da, 5 Sekunden warten, loben.

4. Orientiert sich dein Hund nicht zurück zu dir, dann so lange stören, bis er sich zu dir wendet.

5. Bleibt dein Hund bei dir, schnüffelt aber herum, dann entfernst du dich auf Leinenlänge vom Hund und beginnst wieder bei Punkt 2.

6. Bleibt dein Hund aufmerksam bei dir, dann nach und nach immer wieder vom Hund  auf Leinenlänge entfernen und fest stehe bleiben-er soll sich an dir orientieren und dir folgen. Loben, wenn er folgt. Zurück zu Punkt 2, wenn er von dir entfernt bleibt.

Halsband und Geschirr

Bei diesem Ablauf hast du den Hund immer am Halsband und über diesen Ablauf bist du dafür verantwortlich, dass kein Zug auf dem Hundehals entsteht. In Momenten, wo ihr dieses Thema gerade nicht besprecht, empfehle ich dir deinen Hund am Geschirr zu sichern. So ist wirklich klar, dass du dir das Ergebnis nicht wieder über Zug am Halsband zerstörst. Das Geschirr ist also dein Notprogramm und eine ganz klare Freizeitführung, die später nicht mehr nötig sein wird.

Erhöhung der Schwierigkeit

Das Ziel ist später, dass dein Hund mit dir in allen Reizlagen stehen kann. Ist der Ablauf für dich klar und hat dein Hund diesen schon verinnerlicht, kannst du schon die Ablenkung erhöhen. Wenn du stehst, kannst du zum Beispiel einen Ball von dir wegrollen oder eine Person kann deinen Hund von dir weglocken. Verlässt dich dein Hund geht es über die Schritte des Stopp weiter, bleibt er bei dir, bleibst du auch im Prima.

Wichtig

Fordere nicht das Zurückkommen zu dir nach einer Störung, indem du den Hund ansprichst und dein Signal für „komm zu mir“ benutzt. Es soll wirklich die Lösung deines Hundes werden.

Mach zunächst nur kurze Zeiteineheiten von ca 5 Minuten, um euch beide nicht zu überfordern.

Beginne in einer Atmosphäre wo euch keiner stört und wo DU dich sicher fühlst.

Lass keine Situation aus, das Stehen zu vermitteln. Nutze auch die Wohnung, das Treppenhaus, die Tiefgarage, den Garten, die Hunderunde, vor dem Auto usw.

Pass die Störung individuell an deinen Hund an, ein zu viel ist genauso wenig zielführend wie ein zu wenig. Das betrifft auch das Lob. Auch hier ist es wichtig genau den Charakter deines Hundes zu treffen und es sollte immer die Ruhe im Vordergrund stehen.

Viel Erfolg

Ist dir dieser Ablauf in Fleisch und Blut übergegangen, kannst du ihn auch gern mit einem Signal belegen. Zum Beispiel kannst du immer wenn du stehst GEMEINSAM sagen. Das wird noch mehr an Klarheit bringen und du kannst dieses Signal dann auch mit in die Bewegung nehmen. Gemeinsam bedeutet dann, der Hund bleibt in der Vertrauenszone, egal ob du stehst, gehst oder rennst.

Die Schritte von Mensch zu Mensch:

Die Schritte von Mensch zu Hund:

Viel Freude, Deine Nancy

„Vertrauensvoll ZusammenWachsen“