Meckern, Motzen, Besser Wissen – Gratis Online Tipps vom Hundetrainer

Der Fluch des World Wide Web

In der Schule motiviere ich die Kinder immer, ihre Fragen offen vor allen zu stellen, da es sicher jemanden gibt, der es auch gern wissen möchte.

Auch im Hunde-bzw. Menschentraining bin ich stets engagiert alle Kundenfragen schnellstens zu beantworten, nicht immer nur persönlich, sondern meist mit einem Video zum Thema, das dann vielen anderen Hundehaltern ebenso völlig kostenfrei Inspirationen liefern kann.

Egal, was du machst – Irgendjemand findet es immer Scheiße

Ob Auslastungsvarianten, Gemeinsamkeit im Alltag oder ein Signal, dessen Aufbau und Sinn erklärt wird, über alles macht man sich als Hundetrainer Gedanken. Außerdem darüber, wie ich Mensch und Hund nachhaltig helfen kann, auch wenn ich nicht immer Termine frei habe oder zu weit weg wohne. Das ist alles gut von mir gemeint und sicherlich auch von allen anderen Hundetrainern und Hundeschulen.  Ich bin absolut überzeugt von meiner Art der Hundeerziehung und dass es meinen Hunden bei mir ganz ausgezeichnet geht, doch macht die Anonymität des World Wide Web nun Folgendes möglich:

Unter teilweise fremden Namen werden böse oder tottraurige Emoticons unter den Beitrag gesetzt oder alles negativ kommentiert, was nicht exakt den Vorstellungen der Anderen entspricht.

Da kommen also die Motzer, Meckerer und vorallem die Besserwisser ins Spiel und los geht der Kampf der Follower, wer es denn nun am Besten besser weiß.

Auf der einen Seite ist Streicheln und Liebkosen des Hundes da auf einmal UNFAIR, weil man den Hund dabei zu Nähe zwingt; sowie das Leckerli eine Unart, denn der Hund darf doch nicht überredet werden und macht es nur fürs Futter, schlimm! Auf der anderen Seite ist es aber ebenso verwerflich an der Leine zu Ziehen oder den Hund zu unterwerfen. Naja, was denn nun, wer soll denn da noch durchsehen? Grenzen soll man setzen-aber bitte nur mit freundlichen Worten, denn mittlerweile muss ja auch der letzte Hund endlich mal unsere menschliche Sprache gelernt haben 😉 , sonst ist er offensichtlich ein Problemhund oder stur. Da kann man nichts machen, dann bleibt eben alles, wie es ist! Desweiteren soll man richtig loben, aber auch da am Besten ohne Berührung oder Futter und, um Gottes Willen, bloß nicht mit Spielen, denn da dreht der Hund viel zu sehr hoch, oder ganz und gar durch-Nein, der Trick ist–>nur  mit Worten loben, sagen die Besserwisser! Wo wir wieder in der Schule bei meinen Schülern wären, die ja der deutschen Sprache genauso mächtig sind wie alle unsere Hunde. Manchmal gibt es eben doch Unterschiede zwischen Mensch und Hund, wobei auch Schüler ein Lob nur schätzen, wenn sie damit etwas Tolles verbunden haben-eine gute Note, Ansehen bei den Eltern, Lehrern oder Mitschülern oder einen phänomenalen Sticker, wie das bei mir gehandhabt wird. Vielleicht verteile ich bei meinen Hunden demnächst auch einfach bunte Sticker, das ist doch Lob genug. Aber ganz im Ernst, natürlich ist auch ein verbales Lob zeitweise ausreichend, aber eben nicht genauso, wie Spielen und Streicheln toll ist. Ein normaler Hund kann mit Worten nichts anfangen, nur wenn er eine Verknüpfung dazu aufgebaut hat, Punkt. Außerdem ist jeder Erregungszustand des Hundes kontrollierbar, wenn er es gelernt hat. Dann wird innerhalb von Sekunden aus einem wild tobenden Hund ein ruhiges Lamm und das vermitteln wir jedem unserer Kunden gleich zu Beginn.

Kritikunfähigkeit

Könnte man denken, doch vielmehr fehlt es an konstruktiver Kritik, die überhaupt erst möglich ist, wenn man sich im Bereich des Hundetrainings persönlich kennt und sich schon ein paar mal erlebt hat. Sonst wird nie die Gesamtheit gesehen und wild drauf los gemeckert: Hilfe, das ist doch gefährlich; Oh Gott wie kannst du nur sowas mit deinem Hund tun?, usw. Das sind Vorwürfe und keine Vorschläge für eine Verbesserung.

Milliarden Menschen-unzählige Hundeschulen und Herangehensweisen

So ist es und das ist ganz wunderbar. Hundehaltung nimmt in den deutschen Haushalten immer mehr zu und jeder Mensch fühlt sich mit einer anderen Methode wohl. Deshalb ist es eindeutig stark, dass es viele verschiedene Herangehensweisen in der Erziehung und im Training gibt, denn so ist für jeden etwas dabei und so soll es sein.

Meine Überzeugung-Loben, Streicheln, freudige Angeschlossenheit

Ausnahmen gibt es immer und wenige Hunde lassen sich wirklich nicht gerne berühren, aber es ist die absolute Ausnahme!

Mein Konzept beruht auf Loben durch Berührung, Zuneigung und Streicheln.

Dabei gibt es für die meisten Hunde Optionen ein beruhigendes oder aktivierendes  Lob zu schenken. Je nachdem, was man gerade braucht, kann man das alles bei mir lernen. Würde man bei manchen Berühmtheiten des Hundetrainings fest darauf beharren, dass nahezu jeder Hund draußen keine Berührungen mag, dann könnte man dort direkt Hund und Sachen packen und wieder abreisen. Ich habe mich diesen Themen allen persönlich (immer mit meinem Hund gemeinsam) gestellt, habe meine Freizeit dafür jahrelang genutzt und bin tausende Kilometer durch verschiedenen Länder gefahren, um die Trainer in Realität zu sehen, die im Internet ein für mich erstrebenswertes Bild eines Hund-Mensch-Teams abgaben. Auf dem Lehrweg habe manchmal geweint und war demotiviert, doch habe ich die „Prüfungen“ hin zu meinem Ziel letztendlich bestanden.

Mich haben Konzepte basierend auf Lob durch Streicheln fasziniert und es flog mir nichts einfach zu, doch war es die schönste aller Möglichkeiten FÜR MICH, dass mein Hund mir stets freundlich und wohlgesinnt folgt, weil er davon überzeugt ist, es gerne möchte und nicht muss.

Ein Hund, der alles stehen und liegen lässt, wenn er mit mir kuscheln darf, egal wann und wo, auch (und vor allem) draußen in der Welt. Ein Hund, der keine anderen „Termine“ hat, wenn wir Zeit zusammen verbringen können. Dennoch bleibe ich immer offen für Fortbildungen, andere Herangehensweisen und die Ideen von Kollegen. Niemals würde ich sie öffentlich hart in die Kritik nehmen, denn ich bin mir sicher, dass jeder Einzelne an seine Methode glaubt und sie aus Überzeugung vermittelt.

Ich bin dankbar für geteilte Blogbeiträge, Videos, kreative Vorschläge und Anregungen. Es wird so viel gratis geschenkt und dient nicht als Gesetz, sondern als Inspiration. Was mir gefällt nutze ich, was nicht, verwerfe ich.

Klartext

Koryphäen und absolute Ikonen des Hundetrainings teilen ihre Ideen und Vorschläge nicht mehr mit der Öffentlichkeit, aufgrund der Besserwisser. Was einst gut gemeint war, endete oft in einem Wirrwarr aus persönlichen Befindlichkeiten und Interpretationen, weil manche im Internet unter dem Deckmantel der Anonymität der Meinung sind, dass sie alles besser wissen und können, sowie dass es nur ihre Wahrheit dieser Hundewelt gibt. Es hat aber jeder seine Sicht der Dinge und was für manche traumhaft funktioniert, muss beim Nächsten überhaupt nicht klappen. Deshalb steht es jedem frei, gewissen Seiten im Internet zu folgen oder diese nicht mehr zu abonnieren. Bei Kindern wie bei Hunden, ist es auch beim Erwachsenen so-Lob motiviert. Wenn man nie ein lobendes Wort parat hat, besteht immer die Möglichkeit den ganzen Mist der anderen Trainer nicht mehr anzusehen oder eben einfach mal die Klappe zu halten. Ein persönliches Gespräch ist auch möglich, kommt aber selten zustande.

Im Endeffekt geben wir uns alle im Internet, dem Medium dieser Zeit, große Mühe dich zu unterstützen und dir kostenlos Material und Anregungen zur Verfügung zu stellen-Nutze es oder verwirf es. Es ist keine Vorschrift für dein Leben mit Hund, sondern dient als Bereicherung.

Danke an alle lieben Menschen , die mich unterstützen und stets motivieren weiter zu machen.

Deine Nancy

„Grenzen öffnen Freiräume“