Ist das gemeinsame Stehen noch nicht ganz klar verinnerlicht, empfehle ich dir unbedingt nochmals einen Schritt zurück zu gehen und erst das Stehen zu festigen. Die Handlungsschritte dazu findest du hier.

Räume und Informationen haben Bestand

Weiterhin bleibt alles beim Alten. In der Vertrauenszone bleibt es für deinen Hund immer angenehm. Dies Zone endet da, wo du deinen Hund nicht mehr körperlich erreichst. Damit meine ich genau, da wo du ihn weder mit der Hand noch mit dem Fuß berühren kannst.

Auch deine Informationen für richtig, falsch und gemeinsam bleiben unverändert. Nach der Information für richtig, passiert sofort etwas, was dein Hund angenehm findet, was er vermehren möchte, wofür er bereit ist etwas zu tun, was ihm gute Gefühle macht und ihm somit ein harmonisches Gefühl der inneren Zufriedenheit bringt. Man könnte auch sagen Glückseligkeit. Dieses Versprechen musst du, gerade jetzt in der neuen Vermittlungsphase, wirklich immer einhalten. Nach deiner Information für falsch, passiert dann genau das Gegenteil, so sich dein Hund nicht verändert.

Der Ablauf

Alles beginnt aus der Ruhe und aus dem Stehen heraus. Das ist sehr wichtig, gerade beim Verlassen des Hauses oder auch des Autos. Bleibe dabei wirklich eindeutig. Verliert ihr euch schon beim ersten Schritt, wird es beim zweiten Schritt nicht besser. Fehler erzeugen Folgefehler.

Jetzt sprichst du deinen Hund an. Reagiert er nicht auf seinen Namen, stellst du erst die Gesprächsbereitschaft her. Die Handlungsschritte dazu findest du hier. Nimmt dein Hund deine Ansprache an, verlagerst du deinen Körperschwerpunkt leicht zum Hund. Das kann ein Eindrehen deines Körpers oder auch ein direktes Anschauen deines Hundes sein. Danach löst sich dein Blick und du suchst dir ein Ziel. Auf diesem Ziel bleibt dein Blick, du schaust nur dieses Ziel an. Dazu gibst du ihm noch deine verbale Information für gemeinsam und setzt dich in Bewegung, hin zu deinem Ziel.

Verlässt dein Hund dich jetzt und bewegt er sich aus der Vertrauenszone, reagierst du blitzschnell, kompromisslos und ohne Diskussionen mit deiner Information für Fehler. Danach forderst du nichts von deinem Hund. Kein komm her, keine Zeigegeste, kein Namen – nichts. Es muss seine Lösung werden. Macht er dir jetzt kein aktives Angebot, folgt sofort deine Störung. Ist er wieder bei dir, zählst du langsam bis drei und dann folgt deine Information für richtig, gefolgt von der angenehmen Aktion, die deinem Hund so gut tut.

Kommt ihr gemeinsam bis zu deinem anvisierten Ziel, kommst du wieder zur Ruhe im Stehen. Orientiert sich dein Hund selbständig an dir, folgt sofort wieder die Information für richtig mit der passenden Handlung. Danach wiederholst du diesen Ablauf und ihr geht so gemeinsam und in Ruhe von Ziel zu Ziel.

Beim gemeinsamen Gehen wird dein Hund nur am Halsband geführt. Somit hast du die Möglichkeit, deinen Hund in der Anlernphase, über die Führung am Geschirr eindeutig die Freizeit zu vermitteln. Hunde lernen in Bildern. Halsband und Geschirr sind deutlich unterschiedliche Bilder und führen somit nicht zu Konflikten, wenn du einmal nicht die Zeit hast das gemeinsame Gehen eindeutig zu vermitteln. Möchtest du das nicht, erklär es ihm über eindeutige verbale Informationen.

Handlungsschritte im Video:

Erstmal von Mensch zu Mensch:

Und jetzt von Mensch zu Hund:

Und so kann es später aussehen:

Die nächsten Schritte

Genau wie beim Stehen, erhöhst du nach und nach die Ablenkung. Das kann ein schnelleres Tempo sein, ein Tempowechsel, ein Ball den du von dir weg wirfst während dem Gehen oder auch das andere Personen den Hund von dir weglocken wollen.

Wichtig

Plane genügend Pausen ein, gerade wenn es richtig gut läuft. Auch diese Pausen beginnen und enden in der Ruhe, also aus dem gemeinsamen Stehen heraus. Alles beginnt und endet ab jetzt in dieser Ruhe. Auch wenn du ihn in die Freizeit entlässt, egal ob über das Geschirr oder über ein verbales Signal.

Lass keine Situation aus. Gehe gemeinsam wo immer es sich anbietet. Ruhig auch mal durch die Wohnung bei der Oma kurz vor dem Kaffee trinken oder wenn dich dein Hund im Auto begleitet, in einer kleinen Runde ums Auto vor oder nach dem Aussteigen in fremden Umgebungen.

Störe weiterhin so lange bis deine Störung stört und lobe bis dein Lob wirklich lobt. Erkenne und lerne deinen Hund dabei noch besser kennen. Was erreicht ihn wirklich in der jeweiligen Situation?

Mach dich nicht abhängig vom außen. Du reglementierst NIEMALS einen Außenreiz. Somit bist du auch vom Kopf her nicht dagegen, nicht gegen die Taube, nicht gegen den Hund und auch nicht gegen Personen die deinen Hund ansprechen. Du bist dafür, für eure Gemeinsamkeit und für eure Vertrauenszone.

Nimm dir wirklich genügend Zeit. Beende immer erst die Interaktion mit deinem Hund, bevor du dich einer anderen Aktion zuwendest. Zum Beispiel bei der Begrüßung eines Menschen. Dabei hat es sich bewährt, wenn du deinem Gegenüber das auch klar kommunizierst: „Bitte warte einen kurzen Moment, ich bin gleich für dich da“ Das schafft schnell Klarheit und ist sehr respektvoll – Mensch und Hund gegenüber.

Viel Erfolg

Es gibt nichts Schöneres, als mit einem angeschlossenen Hund durch die Welt zu gehen. Du wirst es lieben, versprochen! Wichtig sollte dir jetzt die Qualität des Gehens werden. Es ist nicht wichtig wie schnell, wie weit und welche Strecke ihr geht – also die Quantität ist völlig egal.