Hundeschule Dresden
Hundeerziehung ist innere & äußere Haltung
Folgende grundlegende Gedanken zur Hirnforschung basieren auf dem Buch von Patrick Lynen: „Hör auf ein totes Pferd zu reiten“ und sind wunderbar auf Probleme in der Hundeerziehung übertragbar. Denn nicht der Hund hat Schwierigkeiten umzulernen, sondern dem Menschen gelingt das häufig nicht oder nur sehr schwerfällig.
Hundeerziehung in der „Komfortzone“
Das Schlüsselwort für die Ursache der andauernden Probleme im Umgang mit dem Hund ist unsere „Komfortzone“. Das ist der Ort, wo wir uns sehr wohl fühlen; gar nicht, weil es dort so besonders schön ist, sondern weil wir die Abläufe gut kennen. Es ist also der Ort, der irgendwie eine Sicherheit für uns ausstrahlt. Dort halten wir uns seit langer Zeit auf.
Wir führen unsere Handlungen in der Komfortzone nicht mehr bewusst aus, da die Abfolgen durch jahrelange Gewöhnung in unser Unterbewusstsein gedrungen sind.
Dort laufen sie mechanisch, ohne nachzudenken, ab. Ähnlich wie beim Autofahren, hinterfragen wir diese Aktivtäten nicht mehr aktiv. Manchmal geht es uns darin gar nicht mehr richtig gut, aber wir fühlen uns dort sicher aufgehoben und verbringen deshalb meist viel zu lange Zeit in der Komfortzone – selbst, wenn die Kacke schon so richtig am Dampfen ist und wir bemerkt haben, dass es so nicht für immer weitergehen kann.
Das Verharren bringt uns allerdings um wertvolle Chancen im Leben.
Egal, ob in der Hundeerziehung oder in anderen Bereichen. Solange wir diese alten Gewohnheiten nicht hinter uns lassen, werden wir nichts ändern KÖNNEN und keine neuen Wege beschreiten. Wir sollten also neue, ungewohnte Denkmuster etablieren, um etwas zu verändern. (vgl Patrick Lynen: Hör auf ein totes Pferd zu reiten)
Hundeerziehung neu lernen – Das sagt die Wissenschaft
Nun kann der Mensch viele Ausreden finden, beispielsweise, dass sich der Charakter und Verhalten ja längst geformt hat und man da nicht mehr ausbrechen kann, weder Mensch noch Hund. Die Wissenschaft hat jedoch festgestellt, dass der Charakter sich ein Leben lang formt.
Wir sind also zu jeder Lebenszeit fähig, das Gehirn weiterzuentwickeln und innerhalb kürzester Zeit neue neuronale Pfade in unserem Kopf zu erschaffen, die bisher gar nicht existierten.
Das kann in beide Richtungen geschehen, positiv wie negativ. Und bei wem das noch viel schneller geht, ist der beste Freund des Menschen. Es braucht nur Übung, um bewusste, gewünschte neue Pfade anzulegen. Das merkt man z.B., wenn man ein mal wöchentlich einen Sprachkurs besucht-Wie langsam lernt man dann eine neue Sprache? Richtig, sehr langsam! Geht man allerdings für einige Monate in das Land, wo die Sprache überall gesprochen wird, findet man keine Ausflüchte mehr und ist täglich damit konfrontiert, die neuen Wörter zu nutzen und zu verstehen. Nach spätestens ein paar Monaten, ist man der neuen Sprache mächtig.
Aus Gedanken & Emotionen entstehen Handlungen
Das humane Leben ist geprägt von Gefühlen und Emotionen und das ist auch gut so, denn sie machen uns menschlich und nahbar. Warum das in der Hundeerziehung jedoch zeitweise hinderlich ist und was dich davon abhält, dein Ziel zu erreichen, sind folgende Gründe: Eine zunächst objektive Situation wird gemäß deinen persönlichen Erfahrungen interpretiert, löst ein bestimmtes Gefühl aus und führt zu einer Emotion, auf die eine Handlung folgt:
SITUATION –>INDIVUDUELLE INTERPRETATION –> GEDANKEN –> GEFÜHLE –> EMOTIONEN –> HANDLUNGEN
Ein Gefühl ist eine Empfindung in unserem Inneren, wie zum Beispiel Traurigkeit, Wut, Angst, Freude, Wertschätzung und Dankbarkeit. Eine Emotion ist das, was wir nach außen hin zeigen und womit unsere Gefühle sichtbar werden wie Lachen, Weinen, Schreien oder Aufstampfen.
Ein konkretes Beispiel zum Hund
Der Wunsch: Dein Hund soll bei dir laufen und dich nicht überholen, damit ihr entspannt spazieren gehen könnt.
Die tatsächliche Situation: Der Hund verlässt dich und geht zu weit nach vorne. Du schaust es dir lange an, bis du innerlich kochst.
Deine Interpretation: Das haben wir schon 100 mal geübt, der weiß genau, dass er das nicht darf.
Deine Gedanken: Der will nicht. Warum macht der das immer wieder, das ist ja schon Frechheit.
Dein Gefühl: Ärger und Wut
Deine Emotionen: Der Hund wird plötzlich angeschrien und beschimpft
Die resultierende Handlung: Eine Schelle wird geworfen, auf ihn zugerannt und mit ihm geschimpft
Für deinen Hund ist es absolut nicht erkennbar, weshalb er nach 10 Minuten Dauerzug auf der Leine plötzlich eine so heftige Kritik erhält, denn es war einfach zu spät, um dem Hund deutlich zu machen, worum es dir eigentlich ging. Und so setzt sich euer Hundeleben fort, mit viel Routine, ohne nachzudenken und schaltet auf Autopilot.
Aufgrund deiner Vorgeschichte mit deinem Hund, lösen Verhaltensweisen automatisch negative Gefühle aus, gefolgt von Emotionen und emotionsgeladenen Handlungen.
Und so vergeht tagein tagaus… Hegst du einen ängstlichen Gedankengang, wie z.B.: Was ist, wenn wir heute einen Hund treffen? Dann kommen die dazugehörigen Gefühle in dir hoch und nehmen Einfluss auf deine Gedanken, Somit verfestigen sich daraus weitere ängstliche Gedanken – bis du am Ende vielleicht den eigenen Garten mit dem Hund nicht mehr verlassen willst aus Sorge, es könnte etwas passieren.
Hundeerziehung – Alte Handlungsmuster statt Veränderung
Gedanken und Gefühle entstehen, sobald dein Gehirn aktiviert wird – oft ist es der Autopilot und wir denken darüber nicht mehr nach.
Vieles, was du mit deinem Hund heute tust, sind Handlungen und Abläufe aus der Vergangenheit.
Das macht es für den Menschen einfach, um nicht täglich über jede Kleinigkeit nachdenken und es neu entscheiden zu müssen. Wenn du etwas verändern willst, aber jeden Tag das Rezept für eine Kartoffelsuppe herausholst, dann wird niemals eine Schwarzwälder Kirschtorte dabei herauskommen!
Hundeerziehung – Wie sie doch noch gelingt durch deine bewusste, innere Haltung
All diese lang erprobten Mechanismen bedarf es nun aufzubrechen und neu zu gestalten.
Unsere Hunde sind Experten der nonverbalen Kommunikation und merken sofort, wenn sich deine Haltung, innen wie außen, verändert.
Rennst du emotionsgeladen auf deinen Hund zu, fällt es oft schwer nun direkt auf eine positive Stimmung umzuschalten, selbst wenn der Hund schön längst alles wieder richtig macht. Ein unechtes Lob wird bei deinem Hund nicht ankommen, denn er merkt die Spannung in dir, sei es eine zu steife Körperhaltung oder dein pochendes Herz. Der Hund wird also nicht die Möglichkeit haben das hohe Gut anzunehmen, nämlich in deine Nähe zurückzukommen.
Nur wer Ruhe, Ausgeglichenheit, Souveränität und Rundumsicht ausstrahlt, wird vom Hund als sicherer Hafen anerkannt und ihm folgen.
Ein Mensch, der laut schreit, wird keine starke Führung für den Hund darstellen. Das heißt es ist das A und O, wertneutral zu agieren, was bedeutet eine Situation objektiv zu betrachten und danach eine Handlung folgen zu lassen.
Gib deinen negativen Emotionen hier keinen Freiraum, sie werden dich nur behindern und Erfolg vermeiden.
Dein Hund wird jede Unstimmigkeit in dir spüren und nicht freudig in deine Arme laufen, wenn Disharmonie im Raum steht. Sollte es also mal wieder irgendwo hängen, dann denke über deine innere Einstellung und die Wirkung nach außen nach.
Hundeerziehung – Ein echter Neustart in ein respektvolles Zusammenspiel mit deinem Hund
Ein echter Neubeginn mit deinem Hund, findet also nur außerhalb deiner Komfortzone statt.
Du solltest bisherige Konzepte der Hundeerziehung, die nicht funktioniert haben, verwerfen und dich auf komplett neue Wege einlassen. Dein Hund kann innerhalb kürzester Zeit ein ganz neues Verhalten erlernen, das respektvoll und voller Vertrauen ist.
Wer dazu ganz neu denken muss, bist du, der Mensch zum Hund. Bist du offen dafür, wirklich aktiv zu lernen? Das bedeutet keine Programme wiederholen, sondern neue Strukturen im Gehirn zu erschaffen, indem Erlebnisse zu neuen Neuronen zusammengefügt werden? Sodass dein Gehirn auf einen neuen Stand gebracht wird?
Mach dein Upgrade mit deinem Hund und lerne in 5 intensiven Tagen die Grundlagen für ein respektvolles Zusammenleben, ohne viel Schnick Schnack, um klar und deutlich zu kommunizieren. Melde dich gleich bei mir, um dir deinen Platz zu sichern.
Deine Nancy
“Vertrauensvoll ZusammenWachsen”