Was ein Welpe lernen muss – Die ersten 3 Tage mit tierischem Familienzuwachs

Was dein Welpe lernen muss – 72 wichtige Stunden

Wie es von Beginn an richtig klappt!

Dein Welpe zieht bald ein?
Er ist so klein, süß und tapsig, sodass du ihm erst einmal alles recht machst? Damit er sich durch deine Sonderbehandlung hoffentlich wohl fühlt?

Schön gedacht!
Aber damit machst du es deinem Welpen nicht leichter mit dir durchs Leben zu gehen.

In den ersten wenigen Stunden und Tagen wird die Basis für euer zukünftiges Zusammenleben gelegt. Alles, was jetzt passiert, ist für dein Hundebaby die Normalität.

Sonderbehandlung

Bei Dir Daheim angekommen, lernt dein Welpe seine neue Umgebung und die ungewohnten Reize kennen. Das scheint ganz schön viel, weshalb viele frischgebackene Hundehalter ihrem Hundebaby eine wochenlange Eingewöhnungsphase zugestehen, bevor sie mit der Hundeschule und Erziehung beginnen. Jedoch ist das oft nachteilig für eine gute Erziehung und genau das Gegenteil ist richtig: Starte vom ersten Tag an mit der Welpen-Erziehung, denn gerade ganz junge Hunde sind extrem gelehrig und aufnahmefähig. Wann genau lernt ein Welpe nämlich? Die Antwort heißt: IMMER. Die ersten 72 Stunden in deinem Zuhause sind die Wichtigsten für das zukünftige Zusammenleben von dir und deinem Hundewelpen. Genau jetzt legst du die Basis für euer Miteinander. Alles, was du ihm nun zeigst, vermittelst und erklärst, wird sich maßgeblich auf euer späteres Zusammenleben auswirken.

Was ein Welpe lernen muss
Bolle hört gut zu

Die Lebensphasen des Welpen

Bis zur 8. Lebenswoche durchlebt der Welpe die sogenannte Prägephase. In dieser Zeit verarbeitet er besonders viele Reize ganz einfach und unproblematisch. Hunde, die kurz vor Silvester geboren wurden, zeigen deshalb eine große Gelassenheit gegenüber der Knallerei. Bis zur 8.Woche wird also der Grundstein gelegt, was dein Welpe als „normal“ anerkennt und wie er später auf seine Umwelt reagieren wird. Umso wichtiger ist es daher, einen vertrauenswürdigen Züchter zu wählen, der die jungen Hunde entsprechend an die Welt gewöhnt und mit Alltagsreizen wie Staubsauger, anderen Tieren o.ä. konfrontiert.

An diese Prägephase schließt sich die Sozialisationsphase an, die etwa bis zur 20. Lebenswoche andauert. In dieser Phase ist dein Welpe meist schon bei dir eingezogen und sollte lernen, welche Regeln im Haus, im Umgang mit dir und deiner Familie, fremden Menschen, sowie mit anderen Hunden gelten. Je früher er das lernt, desto besser.

Was ein Welpe lernen muss

Was dein Welpe am meisten benötigt, ist nun Schutz und Sicherheit. Er soll Vertrauen aufbauen und respektvolles Verhalten lernen. Viele Grundlagen bringt ein Hundebaby von selbst mit. Das förderst du spielerisch und freundlich. Dennoch setzt du klare Grenzen bei unerwünschtem Verhalten, auch wenn das Hundebaby so klein und niedlich ist. Es ist und bleibt ein Raubtier, das eine klare Linie braucht, um sicher durchs Leben gehen zu können. Die folgenden Punkte sind nun wichtig.

Grundlagen der Welpen-Erziehung – die ersten 72 Stunden

Dein Welpe lernt:

  • ganz viel Ruhe und Schlaf zu halten
  • seinen Namen kennen und jederzeit darauf zu reagieren
  • seine Geschäfte draußen zu verrichten und stubenrein zu werden
  • keine Möbel o.ä. anzufressen, was nicht dafür gedacht ist
  • den richtigen Umgang mit Menschen, Hunden und anderen Tieren
  • kurze Zeit auf einem Platz zu warten bis du ihn dort wieder abholst
  • schrittweise alleine zu bleiben
  • Berührungen in Maul, Ohren und Augen usw. zu dulden, damit es später beim Tierarzt keine Probleme gibt
  • dir draußen zu folgen und dich nicht zu verlassen (auch nicht, wenn Menschen oder Hunde kommen)
  • zurückzukommen, wenn du ihn rufst
  • jedes Verhalten, wie spielen oder schnuppern zu beenden, wenn du es als notwendig erachtest
  • deine individuellen Regeln

Das klingt nun ganz schön viel, ist es aber nicht. Es ist der ganz normale Alltag im Leben mit Hund. Dein Welpe benötigt keine langen Prozesse, um diese Dinge zu verinnerlichen. Vieles kannst du ganz spielerisch vermitteln und es wird deinem Welpen ganz leicht fallen.

hundetrainer dresden nancy wendler
Bolle wartet in Ruhe

Baut gegenseitig Vertrauen und Respekt auf. Sei konsequent, aber liebevoll. Du kannst an allen Punkten parallel arbeiten. Nicht alles wird in einen Tag passen, jedoch kannst du den Namen, den natürlichen Folgetrieb und das Geschäft draußen zu machen verbinden. Ebenso sind die Punkte drinnen kombinierbar und gelten als generelle Regeln.

Beobachte genau und schenke deinem Welpen immer Lob, wenn er etwas richtig und gut macht. Erkläre ihm aber auch, wenn er ein Verhalten nicht öfter zeigen soll und ignoriere Unerwünschtes nicht einfach.

Übertreibe es nicht. Lass dem Hundebaby viel Zeit zum Schlafen. Einheiten von fünf bis zehn Minuten reichen für einen kleinen Welpen aus. Die Zeiten werden dann langsam gesteigert.

Überlege dir von Beginn an genau, wie euer Leben in Zukunft laufen wird und gewöhne deinen Hund von Anfang an an DEIN Leben mit ihm.

Viel Freude mit dem neuen Familienmitglied!

Deine Nancy

„Vertrauen schaffen-Zusammen wachsen.“